Rammstein ist wohl eine der weltweit erfolgreichsten Bands. Trotz alledem sind auch sie nicht vor Skandalen gefeit. Nach dem Konzert in Vilnius (Litauen) machte Shelby Lynn darauf aufmerksam, dass sie nach dem Konzert mit KO-Tropfen betäubt worden sei. Sie dementierte zwar eine Vergewaltigung, zeigte aber auf Fotos Hämatome am Körper und machte sinngemäss die Äusserung „ich weiss nicht, wo diese herkommen, ich kann mich an nichts mehr erinnern“.

So weit, so gut. Nun schaltet sich aber noch die Influencerin „Kayla Shyx“ mit einem entsprechenden Video auf YouTube ein. Sie beschreibt dort, haarscharf einer Vergewaltigung durch Till Lindemann „entkommen“ zu sein. Sie macht in diesem Video auf „nonnenhaft harmlos“, so als könnte sie kein Wässerchen trüben. Wer entsprechend googelt, der wird sehr freizügige und aufreizende Bilder von Kayla finden.

Klicken Sie hier, um die Google-Bildersuche anzuzeigen.

SORRY, aber das kann ich nun wirklich nicht ernst nehmen. Das ist eine Bigotterie ohne Grenzen! Mit Ihrer sehr grossen Reichweite ist die zu verwendende Mainstream-Meinung schnell gemacht und jede andere Sichtweise verursacht sofort einen riesigen Shitstorm.

Am Schluss des Artikels verlinke ich noch das obenerwähnte YouTube-Video von Kayla Shyx.

Wie ein gieriger Aasgeier stürzten sich nun auch noch die Medien auf das Opfer Rammstein und haben frisch und fröhlich damit begonnen, Till Lindemann vorzuverurteilen und die Band zu zerpflücken. Es wurden grosse Internet-Petitionen in die Wege geleitet, mit der absichtlichen Annahme, Till Lindemann sei schuldig. Wohlgemerkt, ohne dass die Vorfälle untersucht und bewiesen wären. Mit den Petitionen wurde versucht, die Durchführung der Konzerte zu verhindern; glücklicherweise ohne Erfolg.

Lassen Sie mich eine kurze Geschichte erzählen:

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen zusammen mit Ihrem/Ihren liebsten Angehörigen gemütlich beim Nachtessen, plötzlich klingelt es an der Haustüre.

„Polizei, ist hier ein Herr/Frau xy?“ Herr/Frau x/y ersetzen Sie bitte mit Ihrem eigenen Namen.

„Wir haben hier einen Haftbefehl, Sie haben einen Mord begangen, wir müssen Sie festnehmen. Bitte kommen Sie mit“.

Sie werden im gepanzerten Polizeifahrzeug direkt in die Haftanstalt gefahren. Dort steht eine kleine, hagere Frau. Sie hält ein Blatt Papier in der Hand und verkündet Ihnen mit hoher, gebrochener Stimme: „Sie haben einen Mord begangen, demzufolge werden Sie zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschliessender ordentlicher Verwahrung verurteilt. Hier haben Sie Ihre Gefängniskleider, einen schönen Aufenthalt noch“. Lachend verlässt sie den Raum und überlässt Sie Ihrem Schicksal.

Genau DAS passiert momentan mit Rammstein, respektive mit Till Lindemann. Ohne Beweise wird er einfach vorveruteilt, die Tat begangen zu haben. Ohne Beweise, ohne Verhandlung und ohne Urteil. Wo sind wir rechtsstaatlich angekommen, wenn jeder etwas behaupten und ins Internet stellen kann? Ist es nicht so, dass die Unschuldsvermutung gelten müsste, bis die Tat bewiesen und eine rechtskräftige Verurteilung vorliegt? So ist jedenfalls meine Definition von einem Rechtsstaat.

Anscheinend ist dies nicht der Fall. Die Medien machen bei dieser Hetze freudig mit, von den beiden Schweizer Konzerten in Bern (17. und 18. Juni 2023 im Berner Wandkorf Stadion) wird mit keinem Wort gesprochen, obwohl es äusserst denkwürdige Auftritte waren. Ich weiss dies sehr gut, war ich doch bei der Show vom 17. Juni 2023 selber im Wankdorf Stadion anwesend und konnte mich vom pyrotechnischen Meisterwerk selbst überzeugen. Dieses Konzert ist für mich die neue Referenz, ganz klar. Stattdessen lese ich in der Weltwoche einen Artikel von Tom Kummer, der sehr plakativ das Konzert beschreibt (das von ihm erwähnte „Fleischgewehr“ kam in beiden Shows nicht vor, denn der Song „Pussy“ wurde verständlicherweise aus aktuellem Anlass nicht gespielt). Verstehen Sie mich nicht falsch, die Weltwoche betreibt noch Journalismus, der sich qualitativ auf einem sehr hohen Niveau befindet und alle Ansichten zu Wort kommen lässt. Der Autor Tom Kummer hätte anstatt des verwendeten sehr grossen Wortschatzes einfach sagen können „Es hat mir nicht gefallen“. Das wäre wesentlich kürzer und genauer gewesen. Stattdessen geht der Artikel in die Kategorie „Lebenszeit, die ich nicht zurückerhalte“ ein. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Schade eigentlich, Tom Kummer könnte ja eigentlich gut schreiben.

Ich weise darauf hin, dass ich jegliche Gewalt an Frauen (oder Männern, das gibt es nämlich auch noch), strikte ablehne. Da gibt es keinen Handlungsspielraum und keine Toleranz. Aber jeder Bewohner auf diesem Planeten hat das Recht auf Unschuld, bis die Schuld bewiesen ist. Sollten sich die Vorwürfe gegen Till Lindemann und Rammstein bestätigen, wäre die Band ohnehin am Ende.

Ich wünschte mir wirklich, die Medien kämen wieder auf eine sachliche Berichterstattung zurück, wie schon Herr Roger Köppel in seinen „Weltwoche Daily“ Sendungen mehrfach erwähnte.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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